Stadtnahes Wohnen und Arbeiten

© Semmelhaack/Hansmann Heitgerken Architekten

Das ehemalige Inefa-Gelände mit der alten Zwirnerei erwacht zu neuem Leben.

Das Wohnungsunternehmen Semmelhaack realisiert in Itzehoe auf dem ehemaligen Gelände der Itzehoer Netzfabrik (Inefa) an der Sandkuhle ein Projekt zur wohnbaulichen Entwicklung. Dabei soll die bestehende Industriearchitektur in ein neues urbanes Quartier zum Leben, Arbeiten und Wohnen integriert werden.

Prägende historische Industriearchitektur
Die Grundstücksgröße beträgt 16.290 Quadratmeter. Die alten Werksgebäude werden zwar abgerissen, aber das denkmalgeschützte Gebäude der alten Zwirnerei mit seinem Turm soll erhalten bleiben und saniert werden. Bei dem Gebäude handelt es sich um das prägende Bauwerk aus der Zeit der alten Netzwerkfabrik. In diesem Fabrikgebäude wurden früher die Garne zu einem Faden, dem Zwirn, mittels der speziellen Zwirnmaschinen zusammengedreht. Dieser Zwirn wurde dann anschließend zu Netzen u.a. für die örtliche Fischerei auf Elbe und Nordsee verarbeitet.

In der Zwirnerei sind zwei Büroflächen geplant. Eine Fläche ist bereits an eine Steuer- und Wirtschaftskanzlei vermietet. Für die barrierefreie Erschließung wird ein neuer Aufzugsschacht mit einem Personenaufzug vom Erd- bis zum Dachgeschoss errichtet. Die historischen Fenster und die Fassaden sollen in ihrer optischen Erscheinung erhalten bleiben. Dies geschieht in enger Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde.

Mehr als 200 Wohneineiten
Neben dem Gebäude der „Alten Zwirnerei“ entsteht der Neubau von zehn Mehrfamilienhäusern mit insgesamt 208 Wohneinheiten. Diese teilen sich auf in 133 Wohnungen, 45 Appartements und 30 Zimmer.
Die Zwei- bis vier-Zimmer-Wohnungen sind zwischen ca. 47 m² bis 108 m² groß. 30 Prozent der Wohnungen werden öffentlich gefördert. Eigentumswohnungen gibt es nicht.
45 Appartements mit Bad und Pantryküche sollen für ein neues Wohnkonzept, dem sogenannten Boardinghouse geplant werden. Hier können sich Studenten oder Auszubildende, die eine Unterkunft auf Zeit brauchen, einmieten.
Des Weiteren sind in einem Gebäude 30 Zimmer, in Form von Wohngruppen mit Menschen mit besonderen Hilfebedarfen, vorgesehen.

Für das aktuelle Energiekonzept ist eine zentrale Holzpellet-Heizungsanlage geplant. Abstellräume für Fahrräder befinden sich in der Tiefgarage, im Kellergeschoss der Zwirnerei, sowie im Außenbereich. PKW-Stellplätze werden für die Zwirnerei in der Tiefgarage und in der Außenanlage errichtet.

Stadt stellt Bebauungsplan auf
Der Start der Abbrucharbeiten erfolgt im Februar 2022. Die Bauanträge für das Großprojekt sind gestellt. Parallel hierzu stellt die Stadt Itzehoe den Bebauungsplan Nr. 100 "Wohnen an der Alten Zwirnerei" auf. Die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger sowie weiteren Akteuren wird im Rahmen dieses Verfahrens erfolgen. Als Grundlagen für die Bauantragsstellung und für die Bauleitplanung wurden bereits Fachgutachten, wie etwa ein Entwässerungskonzept, die Freiraumplanung sowie ein Schall- und Artenschutzgutachten erstellt. Die Ergebnisse sind in der Hochbauplanung und im Planungskonzept berücksichtigt. Die Fachgutachten und die Planung werden aber auch im weiteren Verfahren entsprechend den einzuholenden behördlichen und privaten Stellungnahmen fortgeschrieben.

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