Modern und umweltschonend: Zwei Itzehoer Schulen heizen jetzt intelligent

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Intelligente Technik: Josefine Möller (rechts) und Sophie Steltner freuen sich, dass die Heizkörper in der Klosterhofschule jetzt mit digitalen Thermostaten ausgestattet werden konnten.

Digitale Thermostate sorgen in den Klassenräumen für optimale Wärmeregulierung und senken so den Energieverbrauch.

Nur dann Energie verbrauchen, wenn sie tatsächlich benötigt wird – dabei helfen der Klosterhof Schule und der Grundschule Edendorf künftig selbstlernende Heizkörperthermostate. „Durch die Thermostate können etwa 20 Prozent Energie und Kosten einsparen. Pro Schule und Jahr vermeiden wir so etwa zehn Tonnen CO2“, sagt Josefine Möller, Klimamanagerin der Stadt Itzehoe. Gemeinsam mit dem Gebäudemanagement der Stadt Itzehoe hat sie die Umrüstung der Heizungen auf den Weg gebracht – sozusagen als Pilotprojekt. Die beiden Schulen wurden ausgewählt, da dort sowieso eine Modernisierung der Heizungsanlage anstand beziehungsweise neue Internetleitungen gelegt wurden.

Ende Juli wurden in beiden Schulen insgesamt 157 der intelligenten Thermostate eingebaut. Diese sind mit Sensoren ausgestattet, die erkennen, ob Personen im Raum sind. Ist das nicht der Fall, wird die Temperatur automatisch abgesenkt. Außerdem sorgen die Thermostate dafür, dass die Räume pünktlich vor Unterrichtsbeginn wieder auf die voreingestellte Wunschtemperatur gebracht werden. Die Steuerung passiert ähnlich wie bei Smart-Home-Lösungen über eine Internetverbindung. Die Temperatur lässt sich weiterhin wie gewohnt am Drehgriff nachjustieren. Allerdings helfen selbstlernende Algorithmen dabei, die Heizkörper vorausschauend zu regulieren, sodass die Räume immer optimal beheizt sind – auch wenn sich das Wetter draußen von seiner wechselhaften Seite zeigt. „Ich bin sehr gespannt, wie es funktioniert. Die Heizperiode hat ja noch nicht begonnen. Aber durch das neue System sollen sich künftig alle Räume optimal temperieren lassen. Das ist neben der Einsparung von Heizkosten ein großer Gewinn“, sagt Sophie Steltner, Schulleiterin der Klosterschule.

Die Idee, ein digitales Wärmemanagement speziell für Nichtwohngebäude anzubieten, stammt von einem jungen Unternehmen aus Hamburg. „Es entwickelt die Technik laufend weiter und hat damit bereits mehrere Umwelt- und Innovationspreise gewonnen“, berichtet Klimamanagerin Möller. Hinter der Idee stehe eine klare Mission: ein bundesweites Einsparpotential von bis zu fünf Millionen Tonnen CO2 zu heben. „Noch gehört Itzehoe zu den ersten Gemeinden in Schleswig-Holstein, die das vom Bund geförderte System anwenden“, so Möller. Jetzt gelte es, über die Heizperiode Daten zu sammeln. Eine genaue Auswertung werde dann im Frühjahr möglich sein, sagt die Klimaschutzmanagerin. Sie ist aber überzeugt, dass sich dank der digitalen Thermostate effektiv und einfach Energie einsparen lässt. Ein Beispiel, das auch in anderen städtischen Gebäuden Schule machen wird.

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