Adventszeit ohne Alkoholausschank

  • Aktuelle Nachrichten
Die weihnachtlich geschmückte Breite Straße mit Glühweinstand
Weihnachtliche Innenstadt: Auf die traditionellen Glühweinbuden und den Punschwald muss in diesem Jahr leider verzichtet werden.

Weihnachtsmeile und Punschwald für 2020 abgesagt – Hübner: „2021 starten wir gemeinsam wieder durch“

Sowohl die traditionellen Glühweinbuden in der Innenstadt, als auch der beliebte Punschwald auf dem Berliner Platz werden in diesem Jahr nicht aufgebaut. „Wir haben bis zuletzt um eine andere Lösung gerungen,“ sagt Stadtmanagerin Lydia Keune. Doch die sogenannte 7m²-Regel habe am Ende einer wochenlangen Planungs- und Diskussionsphase mit den zuständigen Stellen den K.O. für den Alkoholausschank bedeutet. Keune: „Wenn man 7m² pro Person an Fläche vorhalten muss, zusätzlich zu allen anderen Hygienemaßnahmen, dann reicht entweder der Platz nicht – oder man kriegt das Ganze nicht mehr wirtschaftlich dargestellt“. Letzteres sei ohnehin ein großes Problem gewesen: Die Auflage, täglich Besucher zu zählen und alle Kontaktdaten zu erheben, wäre nur mit massiv höherem Personalaufwand möglich gewesen. „Beide, Punschwald und Weihnachtsmeile, hätten allein für die zusätzliche Security je 30.000 Euro finanziellen Mehrbedarf gehabt, der ohne Mittel der öffentlichen Hand gar nicht gedeckt hätte werden können,“ so Keune.

Dies habe man jetzt nicht mehr beantragen müssen, sagt Holger Hübner, der zusammen mit seinem Partner Peter Thomsen von „Förde Show Concept“ für den Punschwald verantwortlich zeichnet. Platztechnisch hätte es für den Punschwald zwar gereicht, so Hübner, aber ohne die guten Synergien mit der traditionellen Weihnachtsmeile, angesichts des zusätzlichen Mittelbedarfs und bei weiter steigenden Infektionszahlen, sei es einfach ein Gebot der Vernunft, das Punschwaldkonzept für 2020 ruhen zu lassen. „Und 2021 starten wir dann alle gemeinsam wieder durch,“ gibt sich Hübner zuversichtlich.

Als Zeichen der Solidarität werten dies die Traditionsstandbetreiber der Weihnachtsmeile Horst Hinrichsen und Meike Westphal, Partnerin der Firma Cadiwe, die den Stand in der Breiten Straße vor einigen Jahren von Werner Frings übernommen hat. „Wir freuen uns darauf, im nächsten Jahr zusammen mit dem Punschwald wieder weihnachtliches Flair zu erzeugen,“ so Westphal. „Und bei aller wirtschaftlichen Einbuße steht jetzt zunächst auch für uns im Vordergrund, dass die Menschen in unserer Region gesund bleiben.“

Dies betont auch Itzehoes Bürgermeister Dr. Andreas Koeppen: „Die Gesundheit der Bevölkerung steht an erster Stelle. Angesichts der zuletzt steigenden Infektionszahlen ist die Entscheidung richtig, den Weihnachtsmarkt abzusagen. Und selbst, wenn wir allen Auflagen genüge täten, würden die Besucher vielleicht sogar ausbleiben, entweder weil sie das Absteckungsrisiko fürchten oder weil bei so gravierenden Maßnahmen von einer gemütlichen Weihnachtsmarkt-Atmosphäre letztlich nicht mehr viel übrigbliebe.“

Die Absage bezieht sich nur auf die alkoholausschenkenden Betriebe. Speisestände können im Einzelfall mit entsprechener Genehmigung und Hygienekonzept aufbauen.

Alle Nachrichten